Ein Vierteljahrhundert im Ortschaftsrat
Renate Holzmann
Die Ergenzinger Bürgerinnen und Bürger haben bewirkt, dass ich nunmehr seit fast 25 Jahren in Ergenzingen politisch mitgestalten darf. Dafür bin ich sehr dankbar, denn die im Laufe der Jahre
gewonnene Erfahrung ist ein unschätzbares Gut.
Ich kam 1999 als fünftes Fraktionsmitglied der BfE zur politisch erfahrenen Vier-Mann-Gruppe Lothar Gugel, Kurt Stopper, Günther Schweinbenz und Richard Anhorn. Hilfsbereit und entgegenkommend
führten sie mich als unbedarften Neuling in die politische Arbeit ein.
Durch die Montagsgymnastik, durch meine Mitarbeit in der BI Selbstständiges Ergenzingen und durch den politischen Frauenstammtisch kannte ich bereits
einige Mitbürgerinnen und Mitbürger und lernte auch, wie Ergenzingen „tickt“. Doch meine Arbeit als Lehrerin in Sindelfingen hat mich weitestgehend dorthin orientiert.
Das änderte sich aber schnell, als ich 1999 in den Ortschaftsrat gewählt wurde. Es war meine 2. Kandidatur.
Auf Grund der vielen unterschiedlichen Themen, mit denen sich der Ortschaftsrat befasst, bekam ich schnell Kontakt zu verschiedenen Leuten im Dorf. Ich lernte rasch, dass man bei politischen
Themen viel Geduld braucht, vor allem, wenn sie Geld kosten und dass eine Fraktion in der Regel eine Einheit mit gleichen Zielen darstellen sollte. Sind die Meinungen innerhalb der Fraktion zu
einem Thema unterschiedlich, dann kann es bei internen Debatten und Diskussionen hitzig und sehr emotional werden - aber ein ungeschriebenes Gesetz ist - so wurde mir gesagt - dass nach außen die
Fraktion ausgeglichen wirken sollte.
Es war nur eine Wahlperiode mit der Vier-Mann-Gruppe: zu meinem großen Bedauern hörten alle Vier gleichzeitig bei den Kommunalwahlen 2004 auf. Ich jedoch hatte Gefallen an der Arbeit im
Ortschaftsrat gefunden, es war eine Bereicherung, etwas ganz anderes als die Lehrtätigkeit in der Schule, ein sinnvoller Ausgleich. Irgendwie fühlte ich mich auch verantwortlich, weiterzumachen,
dass wenigstens noch eine andere Gruppe außer der damaligen CDU im Ortschaftsrat vertreten sein kann. So suchte ich mühsam und fand 6 Mitstreiter*innen, die sich aufstellen ließen – und zu
unserer großen Freude wurden aus dem Neubeginn der BfE gleich 3 Frauen in den Ortschaftsrat gewählt: Gaby Mauthe, Ingeborg Wipper und ich.
Bei den darauffolgenden Wahlen 2009 waren wir bereits 4 gewählte Frauen (Cornelia Ziegler-Wegner kam dazu),
2014 wurden 6 BfE-Mitglieder in den Ortschaftsrat gewählt, bei den letzten Wahlen 2019 waren wir 7 gewählte Vertreter*innen. Eines der Hauptziele der Wählervereinigung, ein hauptamtlicher
Ortsvorsteher für Ergenzingen, konnte endlich erreicht werden. Der Fortbestand der BfE-Wählervereinigung und der BfE-Fraktion waren gesichert.
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Beispiele für erinnerungswürdige Meilensteine in Ergenzingen, an denen ich teilnehmen durfte bzw. die BfE aktiv beteiligt war:
2002 Hochwasserrückhaltebecken Göttelfinger Tal
2002 Ansiedlung der Firma Bitzer in Ergenzingen Ost
2007
Verkehrsübergabe: Jahrhundertprojekt B28 a Ortsumfahrung Ergenzingen
(1970: Beginn der Planungen) BfE schreibt 1999 an das
Bundesministerium für Verkehr Berlin „Die notwendigen Mittel für die Umfahrung Ergenzingen in den Haushalt 2000 des Bundes aufzunehmen“
2008 Erschließung Baugebiet Seltengraben
2013 Kinderkrippe Ergenzingen (Antrag BfE)
2013 Sanierung Bahnhof (BfE Antrag Gesamtkonzept und Einrichtung einer Arbeitsgruppe Nutzungsordnung, Baubegleitung, Koordinierung der Eigenleistung)
2013, 2015 Erweiterungen Ergenzingen Ost